Ein Roman von S. Kapella und M. Pritzl
Kapitel 1: Die Busfahrt
Dunkelheit, Regen, Kälte und ein verlassener Parkplatz in der Pürstlingstraße. Spannung liegt in der Luft. Dunkle Gestalten huschen umher und verladen Koffer in einen Reisebus. 5:12 Uhr, die Motoren werden gestartet und das Trainingslager beginnt!
Eine bunt gemischte Gruppe aus Mitgliedern und Ohnegliedern macht sich auf den Weg in den Süden. Zum ersten Mal in der glorreichen Trainingslager-Geschichte des PTSV Rosenheim, werden die Läufer vom Busveteran Bernd nach Igea Marina kutschiert. Die Stimmung bei der Kuchenpause ist gut. Bei der Weiterfahrt werden Schutzgelder eingesammelt. Nach angenehmen sieben Stunden ist die Busfahrt zu Ende. Panik bricht aus, als alle aufspringen um zu ihren Koffern zu gelangen. Nach einem zügigen Mittagessen werden die Zimmer bezogen, bevor um 16 Uhr die erste Trainingseinheit startet.
Kapitel 2: Der Steigerungslauf
Um 6:41 vibriert das Handy von vielen Trainingslagernden. Der dramatische Grund - Petra hatte sich beim Morgenspaziergang ausgesperrt! Schonmal wach, geht es gleich runter zum ausgiebigen Frühstück. Hauptgesprächsthema war der anstehende Steigerungslauf um 10 Uhr im Park. Das Motto: Schnell beginnen schnell eingehen und sich möglichst am ersten Tag zerstören. Großes Vorbild Jonas Borgartz, der das gestern schon schaffte. Bei strahlendem Sonnenschein geht es also Richtung Park, um die Runde zu besichtigen. Das Fremdwort Laufschule fällt und wird unter den strengen Augen von Simone und Michi, selbst von Coach Toni mehr schlecht als recht, durchgezogen. Zum Bedauern der Autoren verläuft der anschließende Steigerungslauf ohne nennenswerte Zwischenfälle, weshalb wir dieses Kapitel nun beenden müssen.
Kapitel 3: Erste Verluste und Beziehungsstreit im Ehebett
Schmaus ist raus. Die wilde Nacht mit seinem Zimmerkollegen Stefan verrenkt ihm das Genick und setzt ihn außer Gefecht. Ein Stockwerk darüber geht es im Ehebett von Bene und Bene beim Kampf um die Bettdecke um alles oder nichts. Ein lautstarker Ehestreit am nächsten Tag in der Lobby führt zu dem Ergebnis, daß in Zukunft zwei getrennte Decken verwendet werden. Ob sich das negativ auf das Liebesleben der beiden auswirkt, wird sich herausstellen.
Kapitel 4: Dunkle Wolken ziehen auf
Früher als sonst geht es zum Frühstücken, für die Läufer der blauen Supermacht. Der Himmel weint. Dennoch stürzen sich alle auf die bevorstehende Herausforderung im Park oder auf der Bahn. Von Seerunden bis 28x400m ist alles dabei was das Herz begehrt. Von Runde zu Runde vermischt sich der strömende Regen mit dem Schweiß der sich Abrakernden. Und dann ist es soweit. Benedikt Jany platzt lautlos und kann dem schnellen Schritt seines Leidensgenossen Flori nicht mehr folgen. Die Beine werden schwerer und endlich kann das letzte mal die Ziellinie überquert werden. Die 4,5 Kilometer auslaufen zum Hotel werden lange. Aber die Stimmung ist ausgelassen, denn eine der anstrengendsten Einheiten dieser Ertüchtigungswoche, gehört nun der Vergangenheit an.
Kapitel 5: Ein Kilometer kommt selten allein
Müde Äuglein blinzeln verschlafen am Frühstückstisch. Trotz des anstehenden Dauerlaufs im Pinienwald konnten Einige auf das Länderspiel gestern Abend nicht verzichten. Kurz nach 9 Uhr startet Bernd den Busmotor. Auf dem Weg zum Pinienwald schallt aus der letzten Reihe die neue deutsche Welle. Bei widrigen Wetterbedingungen setzt sich das PTSV-Rudel in Bewegung, um auf Kilometerjagd zu gehen. Zum Glück sind Kilometer keine Fluchttiere und lassen sich leicht fangen. Leitkuh Simone überprüft gleich den Boden nach der richtigen Fährte. Später übernimmt Anton unfreiwillig ihre Rolle und übersieht eine Wurzel. Um 11:45 Uhr soll es eigentlich wieder zurück gehen. Doch wo sind Michi, Michi und Stefan? Ihr Leitwolf Flori sitzt schon im Bus, daher liegt die Vermutung nahe, daß die drei orientierungslos im Wald rumlaufen. Werden sie den Bus je wieder finden? Oder laufen sie immer noch im Pinienwald herum? Mehr dazu im nächsten Kapitel...
Kapitel 6: Die Rückkehr
Michi, Michi und Stefan sind wieder da. Nach fast 28 km sieht man ihnen die Erleichterung deutlich an, endlich wieder in der Zivilisation angekommen zu sein.
Kapitel 7: Ein verlockenden Angebot
Der erholsame trainingsfreie Nachmittag wird auf unterschiedliche Weise verbracht. Manch einer ist dreckfaul, der andere fleißig wie ein Bienchen. Fleißigster im PTSV-Stock ist Biene-Manfred, der vom Supermarkt stolz einen ganzen Koffer mit Lebensmittel heimbringt.
Am nächsten Morgen geht es wieder früh raus aus den Federn. Minutenläufe stehen für die meisten auf dem Plan. Nach einer weiteren Laufschuleinheit geht´s dann auch schon los. In verschiedenen Gruppen werden Parkrunden gedreht. Dabei wirkt der PTSV-Trupp so beeindruckend, dass es Anfragen von Hotels gibt, die uns nächstes Jahr beherbergen wollen. Diese Anfragen werden von unserem Management beantwortet.
Beim nachmittäglichen Stabi und Yoga ist ein deutlicher Teilnehmerschwund zu verzeichnen. Am Abend dann der Skandal. Vera geht fremd und bandelt mit einem vorarlbergischen Schönling an. Die hübschen PTSV Singles sind vor den Kopf gestoßen und wissen nicht was sie falsch gemacht haben.
Kapitel 8: Der Endspurt
Stundenlanges tüfteln und eine schlaflose Nacht liegen hinter Coach Toni. Am nächsten Morgen steht der Plan und die Staffelaufstellungen sind ausgewogen. Taktikanalysen und Teambesprechungen finden statt. Die Spannung greifbar. Beim Frühstück finden Demoralisierungsversuche des Gegners statt. Manche mit Erfolg.
10:30 Uhr, der Startschuss fällt und die Startläufer düsen los. Mehrere Führungswechsel später steht der Sieger fest. Nach 50:15 Minuten erringt Team 4 (Klaus, Simone, Jonas) einen glorreichen Sieg. Dicht dahinter Team 3 (Lena, Schmausi, Bene P). Der harte Kampf um Platz 3 wird von Michi und Michi ausgefochten. Am Ende hat Michi die Nase vorne und führt Team 6 (Theresa, Vera/Lara, Michi), eine Sekunde vor Team 7 (Johanna, Peter/Mane, Michi), auf den Stockerlplatz. Nachdem der Gastläufer Stefan auf der letzten Runde alles aus sich raus holt, muss er sich dennoch mit seinem Team 2 (Aga, Matthias/Mia) und dem 5. Platz zufrieden geben. Auf dem 6. Rang landen Team 1 (Yannik, Hilmar/Lea Marie, Jens) und auf dem 7. Rang Team 5 (Marlies, Alex, Felix).
Parallel zum Staffellauf befinden sich Jany B. und Spötzl F. auf einer 28km langen Geheim Mission, bei der ihre gebunkerten Gels, Flaschen und Welchselkleidung beinah von der italienischen Maffia entwendet werden.
Kapitel 9: Die Heimat ruft
Am Nachmittag macht sich ein Teil des blauen Rudels auf den Weg zur San Marino Sightseeing Tour. Der andere Teil legt im Hotel die geschundenen Beine hoch. Am Abend geht es nochmal hoch her, als der Alkoholkonsum in die Höhe schießt. Am Ende gelangt Hanni nur durch fremde Hilfe wieder auf ihr Zimmer. Dies geschieht auch ganz unauffällig, da Hanni nicht laut lacht und nicht das ganze Hotel aufweckt. Am letzten Morgen stehen überraschenderweise 17 Läufer parat zum lockeren Abschlusslauf vorm Frühstück (2023 haben das lediglich 7 geschafft).
Pünklich um 10 Uhr rollt der Bus gehn Heimat. Es ist still. Die Beine schmerzen. Aus der letzten Reihe schallen leise die Klänge von Bohemian Rhapsody.
