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20.05.2023 37:01 - Katka läuft zur neuen persönlichen Bestzeit
20.5.2023 / Bad Reichenhall: Das mit der Form ist so eine Sache, wer kennt das nicht: Mal gibt es jeden Samstag und Sonntag eine Handvoll schneller Straßenläufe, und doch nützt es nichts weil die eigene Form noch im Winterschlaf befindlich ist. Und mal spürt man dass allmählich wieder was gehen könnte – und stellt verwundert fest dass es Mitte/Ende Mai zwar reichlich Bahn- und Trailläufe gibt, aber kaum mehr 10km Straßenläufe, schnelle schon gar nicht. So ging es Katka Wenzler nach der Bayerischen Halbmarathon Meisterschaft Ende April. Die Halbmarathonvorbereitung war wegen einer Coronainfektion auf vier Wochen geschrumpft und verlief so lala, das Rennen selbst aber war gut und ließ auf eine allmählich wieder aufsteigende Form hoffen. Nun sollte also schnell ein schneller 10er her!

Am Ende einer langen Suche fanden sich genau zwei in Frage kommende Läufe, einer davon etwas näher in Bad Reichenhall. Die Veranstaltung trägt den Namen „City und Trail“ und besteht aus zwei Laufereignissen am selben Tag, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Am Vormittag fand der Hochstaufen Trailrun statt, mit 19km und über 1000 Höhenmetern definitiv eher was für Berglaufbegeisterte; am Abend wurde der 10km Cityrun gestartet, der auf drei einigermaßen flachen Runden durch die Reichenhaller Stadtmitte führte.

Katkas Ziel war ursprünglich, die eigene 10km Bestzeit anzugreifen. Aufgrund eines großen Schlafmangels wegen kranker Kinder in den Tagen vor dem Lauf sowie der unerwartet heißen 25 Grad wurde das Ziel auf „eine anständige Zeit“ runter korrigiert.

Die Altstadt-Runde durch Reichenhall erwies sich als sehr kopfsteinpflaster- und kurvenreich, doch das störte nicht so sehr wie die Tatsache, dass sich nach 1,5km keiner mehr fand, der ein ähnliches Tempo laufen wollte. Ein paar schnelle Männer eilten davon, der Rest fiel zurück und Katka kämpfte sich fortan allein durch die Asphaltwüste…und fand nach der ersten Runde keine Verpflegungsstation. Nach der zweiten leider auch nicht, obwohl der Veranstalter in der Ausschreibung eine Getränkestation alle 3,33 km auslobte. Da sich wegen der Hitze allmählich Krämpfe bemerkbar machten und die Uhr bereits einige zu langsame Kilometer ausspuckte, ging es nur noch darum, das Rennen irgendwie zu Ende zu bringen, Hauptsache es gab im Ziel WASSER! Nach einer sehr qualvollen letzten Runde kam dann endlich die Zuschauermeile und damit das Ziel in Sicht. Erst nach dem Genuss mehrerer Becher Wasser und Iso realisierte Katka, dass sie offenbar gerade eine neue Bestzeit gelaufen und dabei wie üblich an der 36er Zeit gescheitert ist. Somit erweitert sich die Sammlung von Katkas Fast-36-Zeiten also nach einer 37:03 und 37:02 nun um eine 37:01.

Nach ein paar Gesprächen mit vor ihr platzierten Männern erfuhr Katka, dass auch diese nicht in den Genuss eines Getränks unterwegs kamen. Diverse Läufer/innen, die deutlich langsamer waren, indes schon. Der Veranstalter entschuldigte sich vielmals, konnte es aber auch nicht wirklich erklären. Immerhin wurde die Siegerehrung zügig abgewickelt und die Preise für den Gesamtsieg bei den Damen konnten sich wirklich sehen lassen.

Zusammenfassend kann man also sagen: wenn jemand einen guten 10er Ende Mai sucht, kann man Reichenhall durchaus empfehlen. Die Strecke kommt natürlich nicht an die Schnelligkeit einer Augsburger Siebentischwald-Autobahn heran, ist dafür abwechslungsreicher und die Stimmung war auch sehr gut. Von der Organisation her war nahezu alles perfekt, von der Gepäckaufbewahrung über WC und Umkleide bis hin zu Essensständen und Bierzelt war alles unmittelbar im Start/Ziel-Bereich zu finden – bis auf eine Getränkestation während des Rennens. Also lieber sein eigenes Trinken mitnehmen – plus jemanden, der es einem reicht. Und einen Pacer für bisschen mehr Gesellschaft vielleicht

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