Sevilla 18.02.2024, Nach der Schweigeminute für den verstorbenen Marathon Weltrekordhalter Kelvin Kiptum startete der 39 Sevilla Marathon. Die Läufer setzten sich dicht an dicht und mit beeindruckender Pace in Bewegung. Hierbei kam es leider schon zum ersten Sturz in meiner Nähe. Es sollte nicht der letzte während dieses Marathons gewesen sein. Nach wenigen Minuten erreichten wir das erste touristische Highlight von Sevilla, den Torre del Oro. Den starken Läufern in meiner Umgebung und die schöne Szenerie hatten mich (wieder) dazu verleitet, zu over-pacen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass der Sevilla Marathon der flachste Marathon Europas ist und quasi zum schnellen Laufen verleitet.
Halbzeit:
Beim Halbmarathondurchgang von 1:12 Stunden, war es an der Zeit die Pace auf die Ziel-Pace zu senken. Dazu musst ich das Feld verlassen, das mich bin zu diesem Zeitpunkt über die Straßen von Sevilla getragen hatte. Nun waren da nur noch vereinzelt Läufer um mich, die zu mir aufschlossen und das Laufen wurde etwas anstrengender. Der Weg zum Plaza de Espana war noch etwas hin und die Szenerie war auch nicht mehr so spektakulär, deshalb war es aufregend, als auf einmal Sirenen ertönten und fünf Feuerwehrwagen an uns vorbeiführen. An dieser Stelle hoffe ich, dass bei dem Brand niemand verletzt wurde und dass die Versicherung den Schaden zahlt. Das nächste Highlight waren die Fans, die sich vor dem Estadio Benito Villamarin versammelten und ihre Vereinsflaggen schwangen und kräftig trommelten. Mit dieser positiven Energie war es dann auch nicht mehr weit, zum oben erwähnten Plaza de Espana. Den Halbkreis zu laufen war eine Ehre für mich und ist nur noch damit vergleichbar, die Boylston-Street entlangzulaufen (oder durchs Siegestor). Nun war es für mich an der Zeit, die ersten Hochrechnung zu betreiben, ob ich mein Ziel, den Marathon unter 2.30 zu laufen, schaffen werde. Das Ergebnis enttäuschte mich nicht, weshalb es ein absolut fantastisches Gefühl war, durch die Innenstadt von Sevilla, mit seiner prächtigen Kathedrale zu laufen.
Ziel:
Die letzten Meter vor dem Ziel machen mir noch mal bewusst, dass sich die Monate lange Vorbereitung ausgezahlt hat, und ich es geschafft habe, meinen großen (sportlichen) Traum in die Realität umzusetzen. Hierbei hat mir auch sehr geholfen, dass es im PTSV viele nette Menschen gibt, welche die gleiche Leidenschaft für das Laufen haben wie ich. Ich freue mich jetzt auf das gemeinsame Trainingslager mit euch.
Felix Sauer finishte seinen Marathon in 2:29:14 Stunden. Damit schafft er als erster PTSV Läufer seit 2008, eine Zeit unter 2:30 Stunden. (mp)
